Der 24. Dezember des Jahre 1635 war rückblickend ein besonders trauriger Tag. Nach der Vorstellung der damaligen Zeit jedoch nicht. An diesem Tag wurde Jonas Hester Meurer hingerichtet. Der aus Köln herbeigerufene Scharfrichter enthauptete sie. Dann wurde ihr Leichnam verbrannt. Sie soll eine Hexe gewesen sein. Nach mehrfacher Tortur hatte sie ein „volles Geständnis“ abgelegt – so berichten die Archivalien aus dem Neusser Stadtarchiv. Sie hatte sich selbst beschuldigt, mit dem Teufel Unzucht getrieben zu haben. Diesen beschrieb sie, dass er oberdeutsch gesprochen habe, wie ein Junker ausgesehen, Federhut und Degen getragen und sich Hans Beelzebub genannt habe. Vier Tage vor ihrer Hinrichtung war sie aus dem Gefängnis entwichen, aber wieder ergriffen worden. Nun erklärte sie, sich erneut mit dem Teufel getroffen zu haben. Auch andere Taten hatte sie eingeräumt – immer nach ihrer wiederholten Folterung. Heute würde ihr das kein Gericht glauben – damals führte es zwangsläufig zur Verurteilung. Ein zweiter Hexenprozess richtete sich im Jahre 1677 gegen die Jungfrau Katharina Halffmanns. Er endete glücklich: Die Beschuldigte konnte entfliehen. Der Rat der Stadt, der ohnehin Bedenken an ihrer Schuld gehabt hatte und nur widerwillig übergeordneter Anweisung gefolgt war, gab sich keine Mühe, nach ihr zu forschen.