Der 24. Dezember des Jahre 1635 war rückblickend ein besonders trauriger Tag. Nach der Vorstellung der damaligen Zeit jedoch nicht. An diesem Tag wurde Jonas Hester Meurer hingerichtet. Der aus Köln herbeigerufene Scharfrichter enthauptete sie. Dann wurde ihr Leichnam verbrannt. Sie soll eine Hexe gewesen sein. Nach mehrfacher Tortur hatte sie ein „volles Geständnis“ abgelegt – so berichten die Archivalien aus dem Neusser Stadtarchiv. Sie hatte sich selbst beschuldigt, mit dem Teufel Unzucht getrieben zu haben. Diesen beschrieb sie, dass er oberdeutsch gesprochen habe, wie ein Junker ausgesehen, Federhut und Degen getragen und sich Hans Beelzebub genannt habe. Vier Tage vor ihrer Hinrichtung war sie aus dem Gefängnis entwichen, aber wieder ergriffen worden. Nun erklärte sie, sich erneut mit dem Teufel getroffen zu haben. Auch andere Taten hatte sie eingeräumt – immer nach ihrer wiederholten Folterung. Heute würde ihr das kein Gericht glauben – damals führte es zwangsläufig zur Verurteilung. Ein zweiter Hexenprozess richtete sich im Jahre 1677 gegen die Jungfrau Katharina Halffmanns. Er endete glücklich: Die Beschuldigte konnte entfliehen. Der Rat der Stadt, der ohnehin Bedenken an ihrer Schuld gehabt hatte und nur widerwillig übergeordneter Anweisung gefolgt war, gab sich keine Mühe, nach ihr zu forschen.
Autor: Frank Westphal (Seite 49 von 192)
Mit grosser Hochachtung vor seinem bemerkenswerten und umfangreichen wissenschaftlichen und musikalischen Lebenswerk gratulieren die Heimatfreunde dem Träger ihrer höchsten Auszeichnung „Hermann von Hessen – Verteidiger der Stadt Neuss – Professor Dr. Wilhelm Schepping zu seinem 90. Geburtstag. Zugleich danken sie ihm erneut für seine Beiträge zum Leben der Vereinigung und ganz besonders für seine Verdienste um Stadt und Landschaft Neuss. Von Jugend auf war und ist Wilhelm Schepping neben seiner anspruchsvollen Tätigkeit als Professor an der Universität Köln umfangreich und vielfältig bis heute – und sicher auch noch weiter – ehrenamtlich tätig. Das bezeugen seine zahlreichen Veröffentlichungen. Darunter rechtzeitig zu seinem Ehrentag: „So vill Nüsser Französisch uut de Napoleons-Ziet versteck’ sich bis hüt im Nüsser Platt“ – eine Zusammenstellung von Wörtern aus der Zeit der französischen Besatzung 1794 bis 1814. Beliebt ist sein viermal im Jahr stattfindendes Seminar „Mer spreche Nüsser Platt“. Jährlich bereitet und belebt er die Veranstaltungen „Nüsser Tön em Romaneum“, übersetzt Hinweistafeln zu bedeutenden Bauwerken in die heimatliche Sprache, tritt auf „Schützenfest für Anfänger“ auf und wirkt im Bürgerfunk der Heimatfreunde als Sprecher und Arrangeur der Musik mit. So gestaltet er in der heimatlichen Sprache Vortragsabende in Neuss und darüber hinaus und ist deshalb zu recht immer wieder um seinen Rat gefragt, den er gerne kenntnisreich gibt. Er ist im wahrsten Sinne des Wortes der Nestor der Neusser Sprache und ganz besonders ein Heimatfreund mit überaus grossen Verdiensten um die Heimat, ihre Menschen und seine Stadt Neuss.
Für diejeningen die noch ein passendes Weihnachtsgeschenk für „die Lieben“ oder für sich selbst suchen: In der Geschäftsstelle der Heimatfreunde wird man bestimmt fündig.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen sicheren Übergang ins neue Jahr 2022. In der Hoffnung, dass sich die aktuelle Situation in 2022 wieder „normalisiert“ und wir wieder viele Veranstaltungen mit Ihnen erleben dürfen, verbleiben wir mit den besten Grüßen und Wünschen.