12.01.1477: Karl, der Kühne, der Neuss 11 Monate lang vergeblich belagert hatte aber erfolglos blieb, der Stadt jedoch grossen Schaden zufügt hatte, verlor in der Schlacht von Nancy sein Leben. Er hatte es nicht lassen können: Nach seinem Rückzug von Neuss verwickelte er sich in neue Streitigkeiten mit dem Herzog von Lothringen und den Schweizer Eidgenossen – dem Bündnis der starken Schweizer Städte. Er wird in den Schlachten von Granson und Murten geschlagen, suchte aber erneut den Kampf bei Nancy. Auch diese Schacht verlor er. Sein Leichnam wurde erst später auf dem Schlachtfeld entdeckt. So endete sein Leben, das von so vielen Kriegen gezeichnet war, schmählich. Aber: Seine einzige Erbtochter heiratete den Kronprinzen Maximilian, der dann auch Deutscher Kaiser wurde. Deren Verlobung hatten die beiden Väter – Karl und Kaiser Friedrich der Dritte – im Feldlager vor Neuss vereinbart. Erst Todfeinde – dann gemeinsame Schwiegerväter!
 
Weitere Erinnerung:
 
Am 13. Januar des Jahres 1814 überschritten russische Truppen – die Verbündeten Preussens im Freiheitskrieg gegen Napoleon – bei Düsseldorf und Heerdt den Rhein, lieferten sich ein erstes Gefecht bei Heerdt und drängten die Franzosen zurück. So befreiten sie Neuss von der 20 jährigen französischen Besatzung und der Einverleibung der Stadt in das französische Reich. Ein Jahr später fiel die Rheinprovinz in den Verhandlungen des „Wiener Kongresses“ an Preussen und für Neuss begann so die „Preussische Zeit“.