Auf der gemeinsamen Hafenrundfahrt mit der „MS Riverstar“ wurden bei wunderschönem Wetter die Häfen in Neuss und Düsseldorf besichtigt. Die Teilnehmer konnten bei dieser „mittlerweile traditionellen“ Schifffahrt die Logistikaktivitäten an beiden Hafenstandorten hautnah miterleben.

Bis zum 13. Jh. floss der Rhein entlang der Stadtmauer in Neuss. Im Hochmittelalter fand eine Verlagerung des Rheins durch natürliche Erosion statt. Um wieder direkten Wasseranschluss zu bekommen, wurde 1835 der Altrheinarm zum Hafen (Erftkanal) ausgebaut. Von 1897 bis heute fand der Ausbau zum modernen Binnenhafen statt.

Im Jahre 2003 sind die Neuss-Düsseldorfer Häfen aus den bis dahin eigenständig agierenden Häfen Neuss und Düsseldorf entstanden. Durch diese Fusion ist die Grundlage für die Entwicklung eines modernen trimodalen Logistikzentrums im Herzen des bevölkerungsreichsten Bundeslandes geschaffen worden.

Im Jahre 2008 folgte eine Beteiligung am Krefelder Hafen. Seitdem sind die Neuss Düsseldorfer Häfen mit 49 Prozent am Krefelder Rheinhafen beteiligt. Das Einzugsgebiet des Hafens umfasst 420 ha und beinhaltet große industrielle Bereiche. (ThyssenKrupp, Chempark Uerdingen, Cargill, etc.)

Mit dem Gemeinschaftsunternehmen RheinCargo gründeten im Jahre 2012 die Kooperationspartner Neuss Düsseldorfer Häfen und Häfen und Güterverkehr Köln einen neuen Logistikanbieter von europäischen Format. Seitdem ist die RheinCargo der zentrale Ansprechpartner für Logistikdienstleistungen in den Bereichen Hafenumschlag und Eisenbahngüterverkehr. Bei einem Güteraufkommen von über 43 Millionen Tonnen und ein Umschlag von mehr als 1,3 Millionen 20-Fuß-Containern pro Jahr ist RheinCargo Logistikdienstleister in sieben Häfen zwischen Düsseldorf im Norden und Köln-Godorf im Süden. Durch diese Kooperation konnten sowohl in Neuss als auch in Düsseldorf weitere Wachstumspotenziale realisiert werden.

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Das Hafengebiet der Neuss-Düsseldorfer Häfen erstreckt sich auf rd. 500 ha. Die Kaianlagen erstrecken sich auf einer Länge von 18 km. Das Schienennetz der NDH verfügt über 88 km Gleisanlagen mit zwei Übergabebahnhöfen.

Im Rahmen dieser Hafenrundfahrt waren in Neuss die industriellen Schwerpunkte insbesondere im Bereich der Hafenbecken 3 bis 5 zu sehen. In Neuss ist die Lebensmittelindustrie mit vielen Mühlenbetrieben zu Hause. Dies wird in Düsseldorf durch den größten Haferflockenhersteller Europas (Fortin) komplettiert. Das bedeutet, dass sie nicht nur zahlreiche Rohstoffe – wie etwa für den traditionell starken Mühlenbereich – per Binnenschiff empfangen, sondern die daraus gewonnenen halbfertigen oder fertigen Produkte auch wieder per Wasserstraße oder Eisenbahn zu den Kunden in der Bundesrepublik sowie in ganz Europa.

Ebenso bedeutend sind die Produktionsstandorte aus den Bereichen „Steine und Erden“ (Knauf), die heute im großen Umfang die Hafenanlagen nutzen. Auch die Containerterminals am Hafenbecken 5 in Neuss sowie in Bereich der Hafenbecken Lausward 1 und 2 sind immer wieder beeindruckend, insbesondere von der Wasserseite. Die Automobillogistik spielt seit vielen Jahren sowohl in Neuss als auch in Düsseldorf eine bedeutende Rolle. Mit der Inbetriebnahme eines zweiten Schiffes „MS Terra 2“ können nunmehr zwei Schiffe bis zu 300 Sprinter nach Rotterdam und Antwerpen transportieren. Die vielfältigen Facetten eines modernen Binnenhafens konnten alle Teilnehmer im Rahmen dieser Fahrt erleben.