Neuss. Den jeweils ersten Sonntag im Juni hat die Unesco zum Tag des Welterbes ernannt. Heimat, Brauchtum und heimische Kultur zu wahren, interessiert nicht nur Senioren. Warum die Neusser Jugend heimatverbunden bleibt.
Wenn Prisca Napp-Saarbourg an ihre Heimatstadt Neuss denkt, kommt ihr als erstes der Münsterplatz in den Sinn. Vielleicht ist die Sprecherin der Jugend AG der Heimatfreunde deshalb auch zum Studium nach Münster gezogen. Weil es nach zu Hause klingt. Aber auch, weil es nicht so weit weg ist, sagt die 19-Jährige. Schon im November 2014 hat sich eine junge Gruppe an Heimatfreunden zusammengefunden, um ihrem Verein einen neuen Anstrich zu verpassen und den Nachwuchs zu sichern.
Vor einem Jahr ist die Jugendgruppe dann offiziell gestartet. Denn das Heimat nur etwas für alte Leute ist, das wollten die jungen Männer und Frauen zwischen 15 und 30 Jahren unbedingt widerlegen. Die Jugend AG soll den Austausch der Jugend über ihre Wurzeln fördern. „Wir haben nun mal eine andere Sicht auf die Stadt als ältere Neusser“, sagt Simeon Breuer, der wie sein Bruder Gereon Mitglied in der Jugend AG ist. Und Heimat zu gestalten, bedeute nun mal nicht nur über Blumentöpfe auf dem Marktplatz nachzudenken.
„Heimat heißt auch, auf einem Parkhausdach zu sitzen und den schönen Blick auf die Stadt zu genießen“, sagt der 20-Jährige, der inzwischen zum Studium nach Bonn gezogen ist. So wirklich weit weg wohnen möchten die jungen Kulturbewahrer aber nicht. Was sie mit Neuss verbinden, sei das Gefühl der Geborgenheit. Zu Hause fühle man sich doch am wohlsten. Und sie wollen dafür sorgen, dass das auch in Zukunft so bleibt.
Quelle: Lisa Kreuzmann/NGZ