Die Inflation in Deutschland hat ihren Höhepunkt erreicht. Eine Mark kostet jetzt 10 Billionen. Eine Eins mit 18 Nullen! Die Stadt Neuss gibt am 10. November 1923 Geldscheine zu diesem Betrag heraus. Zwar brachte der 5. November im Reichsgebiet die Wende: an diesem Tag kamen die ersten Rentenmarkscheine in den Verkehr. Die Stabilisierung der Papiermark erfolgte am 20. November 1923. 4,2 Billionen Mark für einen US-Dollar! Eine Billion Mark wurde einer Rentenmark gleichgesetzt. Im besetzten Rheinland verhinderte allerdings die französische Besatzungsmacht die Einführung der Rentenmark. Deshalb blieb das Notgeld – auch in Neuss – noch bis in den April 1924 in Umlauf.
Der 10 Billionen Mark Geldschein der Stadt Neuss hat die Inschrift: „Zehn Millionen Mark zahlt die Stadt Neuss bei ihren sämtlichen Kassen an den Vorzeiger. Der Zeitpunkt der Einlösung wird öffentlich bekannt gegeben. Neuß, den 10. November 1923. Der Oberbürgermeister.“ Die Rückseite des Geldscheines zeigt das Theodor Schwann Denkmal an der Promenade – Ecke Neustrasse.
In ihrem Buch „Vom Groschen zur Billionen“, verfasst mit zahlreichen Abbildungen von Günter Schöpgens, schildern die Heimatfreunde Neuss auf 202 Seiten eindrucksvoll die dramatische Geschichte des Notgeldes in Neuss und Umgebung in der Zeit von 1914-1923.