Heimatfreunde und ihre Gäste erlebten einen beeindruckenden Abend in ihrer voll besetzten Geschäftsstelle an der Michaelstraße.
Der Referent des Abends, Dr. Karl Ernst Klepper, entführte sie mit einem spannenden Lichtbildervortrag in „Das Niedertorviertel – ein Stadtquartier im rasanten Wandel der Nachkriegszeit“
In Form eines Spaziergangs, der am Niedertor begann und endete, wurde mit vielen, auch persönlichen, Bildern, die sich zwischen Gegenwart und Vergangenheit bewegten, die rasante Veränderung eines Stadtquartiers seit 1945 behandelt. Das große Bauprojekt Adolf-Flecken-Straße (1965-1982) war mit dem Abbruch markanter Häuser verbunden. Dieses Thema und der Bau des City-Parkhauses Niedertor (1989), dem der Abriss des Alten Stadtbades (1981) vorhergegangen war, wurden ebenso thematisiert wie die Bereicherung des Stadtviertels durch die Neubauten des Marienhauses (1975) und des Edith-Stein-Hauses (2018).
Detailliert ins Bild gesetzt wurde die Veränderung der ehemaligen Oberrealschule (1908), die in der NS-Zeit „Dietrich-Eckart-Schule hieß, über ihre Ruine (1942) bis zur Gründung des Schwann-Gymnasium (1956) und der heutigen Janusz-Korczak-Gesamtschule (1992). Historische Fotos erinnerten an die „Erftkaskade“, eine idyllische Klause im Mühlenkeller von Haus Niedertor, an die beliebte Brauerei-Gaststätte „Im Kessel“ oder mit Blick auf das schmucke neugotische Haus von 1910 an Quirinus Jägers, Grundstücksmäzen der Marienpfarre, Retter der Sebastianuskirche und „heimlichen Bischofs von Neuss“.
Am Ende der Veranstaltung wurde deutlich, dass es Dr. Klepper mit seinem eindrucksvollen und spannenden Vortrag gelungen war, eigene Erinnerungen an eine vielfältige Veränderung des Niedertorviertels wachzurufen.